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Wir brauchen Platz Demo

Beitrag auf WDR Lokalzeit

Rede des Fraktionsvorsitzenden der Piratenpartei im Rat der Stadt Velbert (Martin Schwarz) auf der

WIR BRAUCHEN PLATZ – Demo für inklusiven Wohnungsmarkt und partizipative Stadtentwicklung am 28.04.23 in Velbert:

 

Nicht abgesenkte Bordsteine,

hochstehende Gehwegplatten,

Poller, Blumenkübel, Fahrradständer,

Mülltonnen auf Gehwegen, Treppen wo keine sein müssten….

Für einen jungen gesunden Menschen ist das kein Problem, aber für einen alten Menschen oder einen Menschen mit Behinderung sind dies alles Dinge, die einem das Leben schwer machen.

Abhilfe könnte die TBV schaffen. Doch wer sich die Baumaßnahmen der TBV mal genauer anschaut wird feststellen, dass die Situation meistens eher verschlimmert als verbessert wird.

Es geht weiter:

Ein nicht barrierefreies Rathaus oder ein neues Museum ohne Behindertenparkplatz zeugen davon, dass trotz klarer und eindeutiger Rechtslage, ein Umdenken in den Köpfen der Verantwortlichen NICHT stattfindet.

Ein aktuelles Beispiel: Am Dienstag wurde die Sanierung des Mühlengebäudes in Neviges beschlossen. Ein Bistro soll dort betrieben werden – doch ohne ein behindertengerechtes WC.

Kein Problem für den CDU-Fraktionsvorsitzenden. Seiner Meinung nach ist ja eine Behindertentoilette im Schloss vorhanden und diese für das Bistro mit ausreichend.

Sollte dieses Vorhaben so geplant umgesetzt werden, müssen behinderte oder körperlich eingeschränkte Menschen das Mühlengebäude verlassen, die Strecke bis zum Schloss zurücklegen und dann hoffen, dass die Toiletten nutzbar sind. Während alle anderen Menschen einfach nur die Treppe nach oben gehen müssen, ist die geplante Alternative für in ihrer Bewegung eingeschränkte Personen eine Weltreise.

Jetzt könnte man meinen, dass wenigsten die Digitalisierung und das Onlinezugangsgesetz dafür sorgen, dass Behördengänge einfacher werden. Doch auch dort gibt es Mängel und viel Verbesserungsbedarf.

So werden immer noch, obwohl das Problem bekannt ist, Text-Unterlagen als eingescannte Bilddateien auf der Webseite der Stadt Velbert zur Verfügung gestellt. Für blinde Menschen sind diese quasi unsichtbar.

Dies alles ist vielleicht keine Absicht, doch es zeugt von Gleichgültigkeit und Respektlosigkeit gegenüber Menschen mit gesundheitlichen Einschränkungen.

Es bedarf also noch viel Arbeit und Aufklärung, bis in den Köpfen der Verantwortlichen angekommen ist, was zu tun ist, damit Menschen mit Behinderungen gleichberechtigt am Leben teilhaben können.

Und so appelliere ich an die Verantwortlichen, Bürgermeister Dirk Lukrafka sowie TBV – Chef Sven Lindemann, setzten Sie endlich bestehendes Recht auf Teilhabe um!

Machen sie uns allen das Leben leichter.